Georg Weizsäcker

Liebe Vereinsmitglieder,

hier ist unser Newsletter, mit Neuigkeiten über Initiativen und Aktivitäten des Vereins und seiner relevanten Beauftragten. Das Jahr 2022 hält einiges für uns bereit! Der Höhepunkt ist natürlich die Jahrestagung, die vom 11.-14. September in Basel stattfindet. Nicht nur der Veranstaltungsort ist klasse, sondern auch das Thema der Kerntagung: „Big Data in Economics“. Mit den Keynotes von Raj Chetty, Raffaella Sadun und Michael Lechner haben wir wieder echte Top Acts im Programm. Reichen Sie bitte auch einen Beitrag zum offenen Tagungsteil ein, der alle ökonomischen Gebiete abdeckt; die Deadline ist am 1. März.

Zu weiteren Fortentwicklungen führen auch die zwei vom Vorstand eingerichteten Arbeitsgruppen zum Ethikkodex und zum Thema Nachwuchsförderung. Die Erweiterung des Ethikkodex ist ja bereits abgeschlossen und war das Ergebnis einer interessanten und insgesamt sehr sachlich-freundlichen Diskussion, für die ich den Mitgliedern nochmal ausdrücklich danke. Besonderer Dank gebührt hierbei der Diversitätsbeauftragten Doris Weichselbaumer, die eine enorm umfangreiche Textarbeit höchst professionell koordiniert hat. Ebenso wichtige und gute Resultate werden wir, später in diesem Jahr, auch im Schwerpunktthema des Vorstands, Nachwuchsförderung, erzielen. Wir werden einen umfangreichen Bericht vorlegen, die zugehörige Datensammlung der Arbeitsgruppe ist abgeschlossen – der Nachwuchsbeauftragte Christian Bayer berichtet untenstehend darüber. Wir freuen uns hierzu schon auf den weiteren Austausch mit Ihnen allen.

Viele Grüße
Georg Weizsäcker

Frauenförderung
Doris Weichselbaumer

Der Verein für Socialpolitik hat sich einen neuen Ethikkodex gegeben

In den letzten Jahren haben sich führende ökonomische Fachvereinigungen wie die American und die European Economic Association neue Ethikkodexe gegeben, die Werte wie Gleichstellung, Diversität und den respektvollen Umgang miteinander hochhalten. Auch im Verein für Socialpolitik hat eine Arbeitsgruppe einen Vorschlag für einen neuen Ethikkodex erarbeitet, der solche Aspekte aufgreift. Der Erweiterte Vorstand (September 2021) und die Mitgliederversammlung (Dezember 2021) haben diesen Entwurf mit Anpassungen verabschiedet. Der neue Ethikkodex ist nun gültig.

Zahlreiche Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Situation von Frauen sowie von ethnischen, sexuellen und anderen Minderheiten in der Ökonomie nicht nur hinsichtlich ihrer Repräsentation an den Universitäten (Friebel et al. 2021) verbesserungswürdig ist. Eine Umfrage der American Economic Association hat etwa ergeben, dass Frauen und Minderheiten das Arbeitsklima sehr viel schlechter beurteilen und sich deutlich weniger geschätzt fühlen (Allgood et al. 2019). Weitere empirische Studien verweisen auf Nachteile von Ökonominnen in ihrer professionellen Karriere, z.B. bei der Entfristung (Ginther und Kahn 2004, 2014, 2021), bei der Bewertung ihres Forschungsoutputs (Sarsons 2017), im Reviewprozess (Hengel 2022), oder bei der Diskussion ihrer Person in online Foren (Wu 2020) bzw. bei der Besprechung ihrer Forschungsarbeiten in Seminaren (Dupas et al. 2021).

Mit dem neuen Ethikkodex des Vereins für Socialpolitik kommen wir einen Schritt näher an unser Ziel, Gleichbehandlung in unserer Fachdisziplin zu etablieren. Er macht optimistisch, dass weitere Schritte an den Universitäten und Institutionen folgen werden.

Nachwuchsförderung
Christian Bayer

VfS-Nachwuchsförderung

Für den akademischen Nachwuchs in der Volkswirtschaftslehre ist die Zeit zwischen dem Oktober eines Jahres und dem folgenden Februar immer eine ganz besondere. Bewerbungspakete müssen geschnürt, Interviews vorbereitet und Vorträge poliert werden, da in diesen Monaten der akademische Stellenmarkt in Europa und auf der ganzen Welt auf Hochtouren läuft. In zunehmendem Maße haben sich über die letzten Jahre auch die Institutionen im deutschsprachigen Raum darauf konzentriert, ihre Rekrutierungsaktivitäten parallel zu diesem internationalen Markt stattfinden zu lassen und sich den Marktgepflogenheiten anzupassen. Gleichzeitig ist dieser Markt, nicht zuletzt durch die Herausforderungen der Pandemie, im Umbruch begriffen. Seine starren Strukturen mit Interviews auf den „ASSA meetings“ brechen auf: Der europäische Stellenmarkt, organisiert durch die EEA, ist für Stellen in Europa gleichberechtigt neben diesen amerikanischen Markt getreten, Interviews in irgendwelchen Hotelräumen scheinen in Zeiten von Zoomcalls endgültig der Vergangenheit anzugehören.
Gleichzeitig bedeutet so ein Umbruch aber auch eine Herausforderung für Doktoranden, die sich auf dem Markt bewegen und weniger von etabliertem Wissen zehren können. Der Verein hat daher am Rande seiner Tagung wieder ein Seminar zum Jobmarkt organisiert. Das Interesse war groß und in einer guten Stunde haben Rüdiger Bachmann von der University of Notre Dame und ich versucht, die vielfältigen Fragen der Doktoranden zu beantworten und ihnen eine gewissen Übersicht über die Struktur des Marktes zu geben. Informelle Zugangsschranken für diesen Markt abzubauen, kann nur förderlich für den Nachwuchs des VfS in vielerlei Hinsicht sein.

Ein weiteres wichtiges Thema im letzten Jahr aus Sicht des akademischen Nachwuchses – nicht nur in unserem Fach, sondern im gesamten deutschen akademischen System – war das, was ich gerne das „Hannah-Problem“ bezeichne. Über verschiedene Förderprogramme hinweg hat die deutsche Universitätslandschaft vor gut 10 Jahren einen beschleunigten Generationswechsel auf Lebenszeitprofessuren vollzogen und gleichzeitig die Zahl derjenigen erhöht, die nach der Promotion als Postdoktoranden im System verblieben sind. Diese Gruppe steht jetzt in einem starken, auf Basis von teilweise adaptiven Erwartungen nicht immer so antizipierten, Wettbewerb untereinander um die wenigen noch freiwerdenden Lebenszeitstellen im akademischen System. Der Verein hat auch dieses Problem in seiner „AG Nachwuchsförderung“ in seinen mannigfaltigen Aspekten beleuchtet, diskutiert und versucht, systemische und institutionelle Antworten zu entwickeln.

VfS-Ausschüsse

Im letzten Jahr hat turnusgemäß in mehreren VfS-Fachausschüssen der Vorsitz gewechselt. Zu den neuen Vorsitzenden gehören:

  • Claus Schnabel – Bevölkerungsökonomik
  • Gerhard Minnameier – Wirtschaftswis. und Ethik
  • André Schmidt – Wirtschaftspolitik
  • Robert Schwager – Finanzwissenschaft
  • Philipp Schmidt-Dengler – Industrieökonomik
  • Andreas Pfingsten – Unternehmenstheorie und -politik
  • Hendrik Jürges Gesundheitsökonomie

Vielen Dank an die bisherigen Ausschussvorsitzende/n für ihr Engagement!

Im neuen Look: Die Homepages der VfS-Fachausschüsse wurden erneuert und erscheinen schrittweise im einheitlichen VfS-Layout. Vielen Dank an die Ausschussvorsitzende/n für die aktive Mithilfe bei der Neugestaltung der Ausschuss-Seiten.

Korporative Vereinsmitglieder

Seit Frühjahr letzten Jahres ist der Kreis der korporativen Vereinsmitglieder gewachsen. Wir begrüßen folgende Mitglieder:

  • Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
  • Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut
  • WIFO Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung

Eine korporative Vereinsmitgliedschaft ist als großes Partnerinstitut, als Partnerinstitut und als Förderinstitut möglich. Korporative Mitglieder können ihre Mitarbeiter/innen zum ermäßigten Mitgliederpreis zur VfS-Jahrestagung anmelden und bekommen einen vergünstigten Zugang zur Fachausstellung. Herzlich willkommen!

Eine Übersicht über die korporativen Vereinsmitglieder finden Sie hier.

Korporative Mitglieder

VfS Jahrestagung
JT 2022

VfS-Jahrestagung 2022: Big Data in Economics

Vom 11. bis 14. September 2022 findet an der Universität Basel unsere diesjährige Vereinstagung statt. Der Titel der Kerntagung lautet „Big Data in Economics“.

Die Verfügbarkeit umfangreicher Datensätze aus administrativen und unternehmerischen Quellen bezüglich der wirtschaftlichen Entscheidungen von Privathaushalten und Unternehmen verändert die empirische Forschung in den Sozialwissenschaften grundlegend.
Wirtschaftswissenschaftler/innen und Statistiker/innen entwickeln neue Methoden, die Antworten auf altbekannte empirische Fragen liefern und eine wesentlich schnellere und genauere Forschung ermöglichen. Gleichzeitig verändern neue Daten und Methoden auch die Arbeitsweise von Verwaltungen und Unternehmen, was neue und herausfordernde Fragen für Politik und Gesellschaft aufwirft.

Die Hauptvorträge der Kerntagung beleuchten verschiedene Aspekte der Nutzung von Big Data in der Wirtschaftsforschung. Raj Chetty (Harvard University) erklärt, wie Verwaltungsdaten wie zum Beispiel Steuererklärungen genutzt werden können, um die heterogenen Auswirkungen von makroökonomischen Schocks und Politikmaßnahmen auf den Einzelnen zu verstehen und eine Echtzeitdiagnose der Wirtschaft abgeben zu können. Raffaella Sadun (Harvard Business School) beschäftigt sich mit der Frage, wie Manager/innen große Datenmengen, die ihre Unternehmen erzeugen, in Bereichen wie dem Personalmanagement nutzen. Michael Lechner (Universität St. Gallen) untersucht die Forschungsmöglichkeiten, die sich aus der Kombination von Methoden des maschinellen Lernens mit großen Verwaltungsdatensätzen ergeben, um die Auswirkungen von Politikmaßnahmen zu ermitteln. Das Kerntagungspanel gibt einen Überblick über die Chancen und Herausforderungen der Nutzung von „Big Data“ in der Wirtschaftsforschung in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Für den offenen Tagungsteil können noch bis zum 1. März Paper und organisierte Sessions eingereicht werden. Beiträge sind aus allen Bereichen der Wirtschaftswissenschaften möglich. Die Beiträge werden in einem zweistufigen Prozess von anonymen Gutachterinnen und Gutachtern bewertet. Mit einer Entscheidung ist bis Ende Mai 2022 zu rechnen. Eine Anmeldung zur Jahrestagung ist ab dem 1. Mai 2022 möglich.

Vielen Dank an die Tagungsleiter 2022:

  • Joachim Winter (LMU München), Leiter der Kerntagung
  • Stefan Felder (Universität Basel), Leiter der lokalen Organisation
  • Thomas Siedler (Universität Potsdam), Leiter der „Offenen Tagung“

Wir freuen uns, Sie an der Universität Basel begrüßen zu dürfen.

Auszeichnungen
Preisträger/innen

Reinhard-Selten-Preis

Im Rahmen der virtuellen Jahrestagung 2021 des Vereins für Socialpolitik wurde Alina Kristin Bartscher der mit 3.000 Euro dotierte Reinhard-Selten-Preis (Young Author Best Paper Award) des Jahres 2021 verliehen. Almuth Scholl (Leiterin der Programmkommission 2021) würdigte das Paper der Preisträgerin während der virtuellen Vereinstagung als herausragend.

Das Paper trägt den Titel „It Takes Two to Borrow: The Effects of the Equal Credit Opportunity Act on Homeownership and Mortgage Debt of Married Couples“.

In den USA war es bis in die 1970er Jahre üblich, bei Kreditanträgen von verheirateten Paaren das Einkommen der Ehefrau nur teilweise zu berücksichtigen. 1974 trat ein Gleichbehandlungsgesetz (Equal Credit Opportunity Act) in Kraft, das solch eine Art der Geschlechterdiskriminierung unterband.
Alina Kristin Bartscher nutzt diese legislative Änderung als ein natürliches Experiment, um die ökonomische Relevanz von einkommensabhängigen Kreditbeschränkungen zu analysieren. In einer überzeugenden empirischen und theoretischen Analyse zeigt sie, dass die gelockerten Kreditbeschränkungen die Wohneigentumsquote und das Arbeitsangebot von Frauen signifikant erhöht haben. Die Arbeit ist ein herausragender Beitrag und liefert wichtige Erkenntnisse zu einer ökonomisch und gesellschaftlich relevanten Fragestellung.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Reinhard-Selten-Preis.

Hermann-Heinrich-Gossen-Preis

Auf der virtuellen Vereinstagung wurde auch der mit 10.000 Euro dotierte Hermann-Heinrich-Gossen-Preis verliehen. Preisträger war Florian Scheuer (Universität Zürich).

„Florian Scheuer hat bedeutende Beiträge zur Beurteilung von steuerlichen Instrumenten zur Bekämpfung von Ungleichheit geleistet. Diese haben unter anderem die Debatte um die Besteuerung des Einkommens und Vermögens von Superreichen geprägt. Darüber hinaus hat er zu einem besseren Verständnis von Versicherungsmärkten und anderen wichtigen Märkten beigetragen“, laudatiert der VfS-Vorsitzende Georg Weizsäcker.

Das Ziel des Preises ist es, die Internationalisierung der deutschen Wirtschaftswissenschaften zu fördern. Der wichtigste Maßstab für die Vergabe des Preises sind Veröffentlichungen in international anerkannten Fachzeitschriften.

Florian Scheuer studierte Volkwirtschaftslehre an der Universität Konstanz und ging im Anschluss für die Zeit seiner Promotion ans MIT in Cambridge, Massachusetts. Diese schloss er im Jahr 2010 ab und ging als Assistant Professor an das Economics Department der Stanford University. Neben Lehre und Forschung übernahm Florian Scheuer seit dieser Zeit auch zahlreiche weitere Aufgaben in der Fachcommunity, insbesondere als Fachgutachter und Mitglied in wichtigen Fachgremien. Seit 2016 ist Florian Scheuer als Professor an der Universität Zürich tätig.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Steuerlehre und angrenzenden Bereichen von Finanzwissenschaft und angewandter Mikroökonomik. Meist zeichnet sich sein Ansatz durch einen methodischen Mix von Theorie und Empirie aus. Inhaltlich hat er wiederholt sehr wichtige Beiträge zu einem Thema geleistet, das die Ökonomik seit langem beschäftigt: Ungleichheit. In mehreren Artikeln untersucht Florian Scheuer, wie die Steuererträge auf diverse Steuern reagieren, und betont dabei immer wieder, dass diese Reaktionen sich stark unterscheiden nach Einkommens- und Vermögensart, und ebenso danach, ob die besteuerten Individuen sich diese Einkommens- und Vermögensart selbst wählen können. Die herausragende fachliche Qualität von Florian Scheuers Arbeiten kann man leicht daran erkennen, dass er in nahezu allen führenden Fachjournalen veröffentlicht hat: unter anderem in American Economic Review, Review of Economic Studies, Quarterly Journal of Economics sowie dem Journal of Political Economy. Auch die Förderung seiner aktuellen Forschung durch einen ERC Starting Grant belegt die hohe fachliche Anerkennung, die Florian Scheuer erhält.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Hermann-Heinrich-Gossen-Preis.

Gustav-Stolper-Preis

Auf der virtuellen Vereinstagung des Jahres 2021 wurde auch der mit 5.000 Euro dotierte Gustav-Stolper-Preis vergeben. Die Auszeichnung ging im letzten Jahr an Lars P. Feld (Universität Freiburg).

„Lars Feld erfüllt auf vorbildliche Weise die Notwendigkeit, dass sich neue Forschung mit den aktuellen wirtschaftspolitischen Fragen befasst. Er hat seine empirischen Forschungsarbeiten zu Staatsfinanzen und Wirtschaftswachstum mit großer intellektueller Kraft in die Politikberatung eingebracht und trägt durch sein Wirken sehr viel zum Transfer zwischen Universität und Politik bei“, begründet der VfS-Vorsitzende Georg Weizsäcker die Auszeichnung.

Mit dem Gustav-Stolper-Preis prämiert der Verein für Socialpolitik jährlich hervorragende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die mit Erkenntnissen wirtschaftswissenschaftlicher Forschung die öffentliche Diskussion über wirtschaftliche Zusammenhänge und Probleme beeinflussen und wichtige Beiträge zum Verständnis und zur Lösung ökonomischer Probleme im internationalen Vergleich geleistet haben.

Lars Felds Ausbildung erfolgte in Saarbrücken sowie in St. Gallen. Nach seinem Diplom an der Universität des Saarlandes zog es ihn in die Schweiz, wo er promovierte und sich habilitierte. Nach Professuren in Marburg und Heidelberg hat er seit 2010 den Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und Ordnungsökonomik in Freiburg inne und leitet seither auch das Walter Eucken Institut als sein Direktor.
In seiner Forschung legt Feld seinen Schwerpunkt ebenfalls auf die Wirtschaftspolitik, mit einem besonderen Fokus auf Staatsfinanzen sowie auf die Fachgebiete der politischen Ökonomik und der ökonomischen Analyse des Rechts. Er setzt sich umfassend und umfangreich mit der Rolle des Staats im Wirtschaftsleben auseinander und ist einer der führenden und gefragtesten Experten auf diesem Themengebiet.
Besondere Bedeutung erlangte Lars Feld durch seine umfangreiche Politikberatung. Er gestaltete als langjähriges Mitglied die Arbeit vieler einflussreicher Gremien mit, darunter der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Wissenschaftliche Beirat des Bundesfinanzministeriums. In den Debatten zu Staatsfinanzen war und ist er stets ein wichtiger Ratgeber von Öffentlichkeit und Politik. Besonders viel Gehör finden seine Befürwortungen der Schuldengrenze für die öffentlichen Haushalte. In seinen Äußerungen zu aktuellen politischen Fragen zeigt sich eine auffallend starke Verbindung zu Lars Felds eigener Forschung. Seine lange Liste an Veröffentlichungen beinhaltet vielbeachtete Beiträge zu Steuerehrlichkeit sowie zu den Korrelaten von Staatsdefiziten und Wirtschaftswachstum. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Forschung liegt in der demokratischen Legitimation von Besteuerung. Lars Feld identifizierte insbesondere viele empirische Zusammenhänge zwischen Staatsschulden und polit-ökonomischen Variablen.
Auch im Rahmen seiner Rollen als Institutsleiter, Lehrer und Kollege findet man in Lars Felds Arbeit viele hervorragende Beispiel für die gelungene Verbindung von Forschung und Politikberatung. Er gibt sein politökonomisches Denken und Wissen auf eloquente Weise an Studierende, die Kollegenschaft, die Politik und die Öffentlichkeit weiter.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Gustav-Stolper-Preis.

Vereinszeitschriften
GER und PWP

Perspektiven der Wirtschaftspolitik

Liebe Leserinnen und Leser,

auch in diesem Jahr können Sie sich auf vier spannende Ausgaben unserer „Perspektiven der Wirtschaftspolitik“ freuen. Im nächsten Heft werden Sie unter anderem einen Beitrag der Kollegin C. Katharina Spieß (Wiesbaden) zum Thema „Kita-Ökonomik – eine Perspektive für Deutschland“ finden. Der Aufsatz bietet einen Überblick über empirische Arbeiten mit ökonomischer Perspektive auf die Kindertagesbetreuung in Deutschland. Zudem hat Karen Horn mit Regina Riphahn (Nürnberg) darüber gesprochen, wie die Verfügbarkeit und Verknüpfung von Daten für die Wissenschaft in Deutschland verbessert werden kann, woran es liegt, dass dies in Deutschland so viel schlechter ist als in manchen anderen Ländern und warum das mit Blick auf eine zielgerichtete Politik ein Problem ist. Weiterhin ging es in dem Gespräch um unbeabsichtigte Fehlanreize und Verdrängungseffekte, die von Mini- und Midijobs ausgehen, zum Beispiel mit Blick auf die Erwerbstätigkeit von Frauen. Auch die Thünen-Vorlesung 2021 von Michèle Tertilt (Mannheim) ist im kommenden Heft enthalten. Beleuchtet wird die Frage, wie Covid-19 das Arbeitsmarktverhalten von Frauen und Männern beeinflusst hat. In einem Beitrag aus der Forschung geht es schließlich um die Akzeptanz von CO2-Preisen. Freuen Sie sich auf ein lesenswertes Heft!

Uns ist bewusst, dass viele von Ihnen die „Perspektiven der Wirtschaftspolitik“ im vergangenen Jahr zu spät im Briefkasten hatten. Der Verlag hatte erhebliche Probleme mit der Auslieferung der längst gedruckten Hefte. Dies hat auch uns als Herausgeber ziemlich geärgert. Wir haben das mit dem Verlag besprochen, der für 2022 Besserung gelobt hat. In jedem Fall können Sie sich online auch schneller über neue Beiträge und neue Hefte der PWP informieren und diese schon vor dem Druck abrufen und lesen. Zudem können Sie der PWP auf Twitter folgen: @PerspektivenWP. Wir informieren Sie dort umgehend über das Erscheinen neuer Beiträge. Viel Vergnügen beim Lesen!

Ihr Justus Haucap
Federführender Herausgeber

German Economic Review

Liebe Leserinnen und Leser,

die German Economic Review ist im Jahr 2020 zum De Gruyter Verlag gewechselt. Mit diesem Wechsel kann die Zeitschrift am sogenannten Editor’s Choice-Programm des Verlags teilnehmen. Dieser veröffentlicht pro Ausgabe einen Artikel im „Free Access“, also frei zugänglich. Im Jahr 2021 wurden die folgenden Artikel ausgewählt:

  1. Amann and Felder (2021), “Survival of Altruistic Gatekeepers: Kickbacks in Medical Markets”
  2. Riedel, Simmler, and Wittrock (2021), “Do Political Parties Matter? - Evidence from German Municipalities”
  3. Krenz and Strulik (2021), “The Benefits of Remoteness - Digital Mobility Data, Regional Road Infrastructure, and COVID-19 Infections”
  4. Felbermayr, Hinz, and Chowdhry (2021), “Après-ski: The Spread of Coronavirus from Ischgl through Germany”

Angesichts der Anforderungen, die die Covid-19-Pandemie sowohl an die Wissenschaft als auch an die Politik stellt, wurde in den oben genannten Artikeln ein Schwerpunkt auf diesen Themenbereich gelegt. Darüber wurden Artikel zu Datenlieferanten aus Deutschland veröffentlicht, deren Arbeit besonders wichtige Plattformeffekte für empirisch arbeitende Forscher/innen aus aller Welt ermöglicht.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Peter Egger
Federführender Herausgeber

Termine
EngV

VfS-Wahlen 2022

In diesem Jahr finden im Verein für Socialpolitik wieder Wahlen statt. Ende des Jahres laufen die Amtszeiten des bisherigen Vorsitzenden Georg Weizsäcker, seiner Stellvertreterin Caren Sureth-Sloane, des Schatzmeisters Friedrich Breyer und des Schriftführers Philipp Schmidt-Dengler im Engeren Vorstand aus. Die designierte Vorsitzende Regina Riphahn rückt ab nächstem Jahr für zwei Jahre zur Vereinsvorsitzenden auf.

Im Erweiterten Vereinsvorstand werden insgesamt acht Plätze frei. Zur Wahl stehen ebenfalls zwei Kassenprüfer/innen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich an der Wahl beteiligen. Wir werden Sie rechtzeitig vor Beginn der Wahlen informieren.

Abipreis

VfS Abiturpreis Wirtschaftswissenschaften

Der VfS Abiturpreis Wirtschaft ging im letzten Jahr in die fünfte Runde. Die Auszeichnung geht an Schülerinnen und Schüler, die auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften eine hervorragende Leistung erzielt haben. Sie kann in Wirtschaft oder in einem Verbundfach wie Wirtschaft/Politik, Wirtschaft/Arbeit/Technik oder Sozialwissenschaften erbracht worden sein.

Mit 450 prämierten Schülerinnen und Schülern konnten wir im letzten Jahr einen Rekord erzielen. Die Preisträgerinnen und Preisträger waren über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Als Auszeichnung gab es eine Urkunde, einen Bücherpreis und eine VfS-Schnuppermitgliedschaft. Wir freuen uns, dass der Abiturpreis Wirtschaft einen so positiven Anklang findet und danken der Joachim Herz Stiftung für die jahrelange finanzielle Unterstützung.

Auch in diesem Jahr werden wir wieder den Abiturpreis vergeben. Bewerbungen sind ab Ende März möglich. Weitere Informationen finden Sie auf der VfS-Homepage.

VPP

VfS Vortragsprämienprogramm

Aufgrund der andauernden Coronakrise mussten auch im letzten Jahr viele Präsenztagungen abgesagt oder verschoben werden. Eine Bewerbung für das Vortragsprämienprogramm war aber trotzdem möglich, denn dieses erfasst auch die Teilnahme an einer virtuellen Konferenz.

Mit dem Vortragsprämienprogramm fördert der Verein für Socialpolitik die internationale Präsenz junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einer Prämie in Höhe von 500 Euro für Vorträge auf angesehenen internationalen Konferenzen. Voraussetzung für eine Teilnahme ist eine ermäßigte Vereinmitgliedschaft. Die Vortragsprämien werden über Spenden finanziert, die von der Deutschen Bundesbank und der Schweizerischen Nationalbank zur Verfügung gestellt werden.

Das VfS-Vortragsprämienprogramm läuft in diesem Jahr in eine neue Runde. Auf unserer Homepage halten wir Sie auf dem Laufenden.

Berlin

Wir danken allen Vereinsmitgliedern, die uns seit Jahren die Treue halten oder erst kürzlich in den Verein eingetreten sind. Wenden Sie sich bei Fragen und Anregungen gern jederzeit an die VfS-Geschäftsstelle und bleiben Sie gesund.

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